Willkommen in der Waschbärstadt

Man kann über Videospieladaptionen denken, was man will. Aber über eines sind sich alle einig: Die Übersetzung von Videospiel zu Film funktioniert eher geringfügig.

Grund hierfür ist wohl, dass man so viele Zuschauer wie möglich erreichen will. Da die Fans des Franchises sowieso ins Kino rennen, muss man sich auf die die restlichen potentiellen Zuschauer konzentrieren.

Hier berichte ich euch davon, was ich von diesem Film halte.

Kinoplakat | © Constantin Film Kinoplakat | © 2021 Constantin Film

Ist kacke gewesen:

Natürlich wurde mal wieder rumgewoked wie es nur geht. Jill, die seit den 90ern in den Videospielen als hellhäutig dargestellt wurde, wird von Hannah John-Kamen (Ghost in Ant-Man & The Wasp) gespielt und damit halt einfach afroamerikanisch. Aus Leon S. Kennedy wurde durch Avan Jogia ein Mexikaner. Ja. Aus einem Leonardo Di Caprio mit Muskeln, der für seinen ersten Tag im Amt extrem souverän auftrat, wurde quasi ein "Leon Santos Castro": Ein schüchternes Beta-Männchen, das von Claires Ego und Gewaltbereitschaft erdrückt wird.

Nix gegen Powerfrauen! Aber Claire hat die Abgeklärtheit abbekommen, um die man Leon vorher beschnitten hatte. Hollywood, wir haben es begriffen. Frauen können auch cool und stark sein. Das wissen wir alle und das findet auch jeder toll. Aber bleibt doch mal den Vorlagen treu. Nicht nur optisch sondern auch charakterlich. Wieder mal ein Beweis dafür, dass die Produzenten die Spiele wohl nie in der Konsole hatten. Oder überhaupt eine Konsole.

Was sollte der Müll mit Wesker als Schönling? Und als Normalo? Der ist der Chef der Truppe. Markenzeichen: Gegelte, blondgefärbte Haare, eine Sonnenbrille und viel Dreck am Stecken. Immerhin ist er ein Verräter geblieben, auch wenn es keinen Barry zum rumschubsen gab. Ach ja. Spoilerwarnung! :D

Birkin ist dabei. Ja! Der Grund, weshalb das Virus sich so schön verbreiten konnte. Ist leider viel zu spät eingebaut worden und seine anschließenden Mutationen waren zu schnell und die finale bissi falsch. Aber für ne Filmadaption in Ordnung.

Und wo zum Fick blieb Mr. X? Oder Nemesis? Letzterer war ja hinter Jill her, während Leon und Claire sich mit Mr. X prügeln mussten. Keiner dabei. Banausen.

Man hat viele Ereignisse neu verknüpft. Ist aus Fansicht jetzt nicht so gut gelungen. Aber kommen wir erstmal zu den Dingen, die gut gelaufen sind.

 

War geil:

Der Film war, ohne die eigentliche Geschichte zu berücksichtigen, gar nicht mal schlecht. Er war spannend und unterhaltsam. Sehr gut war der Wandel der Menschen zu Zombies. In den offiziellen Comics hat man das Thema ja etwas genauer behandelt als in den Spielen. Das Wasser war verseucht und die Menschen wurden langsam krank. Langsam. Und erst zum Schluss, bzw. zum Anfang des Spiels, wurden sie zu hirnlosen Fressmaschinen. Das wurde bisher in keinem REvil-Film so akkurat behandelt. In diesem schon. Top!

Gefallen hat mir auch Chief Irons. Der Arsch. Richtig. Er ist ein Arsch im Spiel und einer im Film. Und optisch wurde er auch sehr gut getroffen. Das gilt auch für Chris, der von dem passenden Schauspieler gespielt wird.

Natürlich gab es noch hier und da ein Easter Egg. Ich sag nur "Jill Sandwich", als Jill ihrem Gegenüber Wesker die Stulle abluchst. Hat zwar nix mit der ursprünglichen Bedeutung zu tun, allerdings war das ein netter Wink an die Fans.

 

Fazit

Als Fan ist meine Meinung gespalten. Die Story der ersten beiden Teile wurde zerhackt und neu zusammengewürfelt. Allerdings ist das, trotz fehlender Helden und Gegenspieler, tatsächlich gut gelungen. Würde ich die Story nicht kennen, hätte ich den Ablauf für plausibel gehalten und würd den Film total feiern. Daher ist es mindestens gutes Popcornkino.

Man hätte den Film aber entweder in zwei Teile trennen oder etwas verlängern müssen, da die zweite Hälfte etwas zu schnell erzählt wird. Dennoch kann man sich den antun. Auch mehrmals.

Gewalt 💀💀💀💀
Erotik/Liebe ❤️
Originaltreue 🗿🗿🗿
Unterhaltungswert 👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻
Politische Inkorrektheit 💩

 

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